Flüchtlinge

Nordrhein-Westfalen fördert Brückenprojekte für Flüchtlingskinder

Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen fördert Brückenprojekte für FlüchtlingskinderFlüchtlingskinder haben ebenso wie die Bevölkerung insgesamt einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Jedoch fällt es weder den oft traumatisierten Kindern noch ihren Eltern leicht, sich an diese Einrichtungen anzunähern. Daher hat das Land NRW so genannte Brückenprojekte initiert, in denen die Flüchtlingskinder an die deutschen Kitas herangeführt werden.

Hier die Presseinformation der NRW-Landesregierung zu dieser Initiative.

Familienministerin Christina Kampmann startete heute ihre sommerliche "Mutmacher-Tour" mit einem Besuch des Brückenprojekts für Flüchtlingskinder "Am Funkturm" in Essen. In dem Übergangswohnheim für gefährdete Flüchtlinge werden rund 35 Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren betreut. Sie verbringen den Vormittag in Eltern-Kind-Gruppen, nachmittags werden Gruppenspiele, Bastelarbeiten und Spiele im Freien angeboten. Brückenprojekte sind ein niedrigschwelliges Angebot für Flüchtlingskinder als Vorbereitung auf die Kita. Ziel ist es, die Kinder sprachlich zu fördern und ihnen bei der Integration in Deutschland zu helfen. Das Projekt wird vom Essener Diakoniewerk getragen. Nordrhein-Westfalen bietet inzwischen rund 800 solcher Maßnahmen an, die von über 6.600 Kindern besucht werden können. "Die Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen, brauchen unsere Hilfe. Ganz besonders die Kinder. Die Brückenprojekte erleichtern ihnen die Eingewöhnung in die Kita, die Kinder erhalten erste pädagogische Förderung und erlernen spielerisch die Sprache", erklärte Ministerin Kampmann.

2015 stellte das Land Nordrhein-Westfalen sechs Millionen Euro für Brückenprojekte zur Verfügung, in 2016 sind es bislang 20 Millionen Euro. Inzwischen haben 150 der 186 Jugendämter Förderanträge für Brückenprojekte gestellt. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gilt auch für Kinder aus Flüchtlingsfamilien.