Integrative Pädagogik & Inklusion: Das sollten Sie zu gemeinschaftlicher Erziehung wissen

   
von Kita.de Redaktion - letzte Aktualisierung:
Kind mit Rollstuhl im Kindergarten

In einer integrativen Kindertageseinrichtung werden Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut. In der Regel sind neben den ErzieherInnen auch spezialisierte Kräfte im Team, die die individuelle Förderung der Kinder mit Behinderung unterstützen sollen.

Mit dem in Kraft treten der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist Deutschland 2009 die Verpflichtung eingegangen, das Bildungssystem „inklusiv“ zu gestalten. Allen Kindern soll soziale Teilhabe und Chancengleichheit so ermöglicht werden.

Ein inklusiver Ansatz geht dabei über die Integration von Kinder mit Behinderungen in eine Kindertagesgruppe hinaus. Er geht davon aus, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Stärken und Schwächen, ein Recht haben, gemeinsam zu leben und voneinander zu lernen. Anstelle einer Integration von Kindern mit Behinderung in bestehende Strukturen, wird davon ausgegangen, dass sich die Strukturen selber anpassen müssen. Eine einfache Einteilung in Kinder mit und ohne Behinderung soll überwunden werden. Stattdessen wird die Unterschiedlichkeit aller Kinder als Bereicherung gesehen und akzeptiert.

André Dupuis fasst Inklusion so zusammen:

Inklusion meint

  • „Die Partizipation der Kinder […] an Aktivitäten ihrer Einrichtung erhöhen.
  • Alle Kinder, Jugendliche, Eltern und Mitarbeiter/innen in gleicher Weise wertschätzen.
  • Die Unterschiede zwischen den Kindern als Chancen für gemeinsames Spielen und Lernen sehen.
  • Das Recht der Kinder auf eine qualitativ gute Erziehung, Bildung und Betreuung anerkennen.
  • Verbesserungen für Mitarbeiter/innen ebenso wie für Kinder herbeiführen.
  • Die Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation für alle Kinder abbauen, nicht nur für jene mit Beeinträchtigungen.
  • Sowohl die Entwicklung der Gemeinschaft und Werte, als auch der Leistungen betonen.
  • Die nachhaltigen Beziehungen zwischen den Einrichtungen und ihrem sozialen Umfeld fördern.
  • Begreifen, dass Inklusion in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen der frühen Kindheit ein Aspekt von Inklusion in der gesamten Gesellschaft ist.“ (Vgl. Dupuis 2011. S. 21, in Dilk, Dupuis: „Auf dem Weg zu einer inklusiven Kindertagesstätte. Berichte aus und für die pädagogische Praxis“)

In der bereits erwähnten Broschüre „Auf dem Weg zu einer inklusiven Kindertagesstätte“stellt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft den Index für Inklusion vor, das Portrait einer Kita, die sich mit Hilfe des Index weiterentwickelt hat, sowie ein Handbuch für die Entwicklung zur inklusiven Kindertagesstätte.

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